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Familienleben

”Mama sein ist das größte Abenteuer meines Lebens.“

Fotos: Claudia Engl, Felix Rachor & Privat

Bis zu ihrem 15. Lebensjahr erfuhr Susan Sideropoulos eine „glückliche Kindheit“, obwohl ihre Mutter schwer krank war. Mit deren Tod begann für die Schauspielerin und Mutter von zwei Söhnen das Erwachsensein. Im Gespräch zeigt sie uns, was alles zum Mamasein dazugehört und wie ihr Mann und sie ihre Söhne durch eine „echte Kindheit“ begleiten möchten.

Wie sieht der Alltag in der Familie aus?

Wir stehen alle gemeinsam um Viertel nach sechs auf. Ich will möglichst die Hektik für uns alle vermeiden und genieße es, noch Zeit mit meinen Kindern zu haben. Das gemeinsame Frühstück ist ein Ritual, was ich noch von meinen Eltern kenne, und das führen wir bei uns so fort. Tagsüber steht natürlich die Schule bei den Jungs und die Arbeit bei meinem Mann und mir an.

Wie bringt man Mamasein und die Arbeit unter einen Hut?

Familienmanagement ist alles. Mein Mann und ich teilen uns das sehr gut auf. Bei uns gibt es keine klassische Rollenverteilung oder ein Aufwiegen von übernommenen Aufgaben. Wenn ich einen längeren Dreh habe oder mein Mann viele Projekte hat, übernimmt einer von uns dann auch mal mehrere Wochen den Nachmittag allein. Außerdem werden wir super von unseren Eltern und Freunden unterstützt, die da auch jederzeit einspringen, wenn es mal eng wird.

Orientiert man sich als werdende Mutter an mütterlichen Vorbildern?

Heute gibt es so viele Blogs, Ratgeber und Bücher über das Mamawerden. Das kann zwar einigen angehenden Müttern und Vätern helfen, ist aber einfach nicht so wirklich etwas für mich. Ich bin ein Mensch, der gern bei sich bleibt und seinen besten Weg finden möchte. Natürlich gibt es auch Austausch mit Freunden, aber in den eigenen vier Wänden sollte man auch eigene Entscheidungen treffen. Wir versuchen, auf unser Bauchgefühl zu hören. Meine Eltern sind dabei schon Vorbilder, aber mir fiel erst im Nachhinein auf, dass ich da viel von ihnen übernommen habe.

Gibt es eigene Tipps?

Meine Hebamme hat mir einen wirklich guten Rat gegeben, der zwar hart klingt, aber Sinn macht, wenn man ihn zu verstehen weiß: „Die Kinder kommen nicht an erster Stelle.“ Sondern erst du, dann dein Mann, dann deine Kinder. Also wenn man immer versucht, es ihnen recht zu machen, ist man im Dauerstress, und das merken die Kinder auch. Bis sie sprechen können, ist sowieso alles erst mal Spekulation. Man weiß nie genau, was dein Kind dir mit Schreien oder Weinen sagen möchte. Jeder muss da seinen eigenen Zugang finden. Aber ich bin überzeugt, glückliche Mama gleich glückliche Kinder und glückliche Beziehung gleich glückliche Kinder.

Sind die „Anforderungen“ an Kinder im Vergleich zur eigenen Jugend unterschiedlich?

Deutlich. Es ist allerdings ein Fluch und ein Segen zugleich. Unsere Eltern haben sich damals viel weniger Gedanken über bestimmte Themen gemacht. Ob das aber gut oder schlecht ist kann so oder so sein am Ende. Heute wissen wir quasi alles und sind über Handys immer vernetzt. Das ist dann manchmal zu viel und zu viel ist auch nicht immer gut.

Wir waren damals freier und wurden weniger kontrolliert. Heute habe ich das Gefühl, dass in der Grundschule der Druck viel zu hoch ist. Für uns war das damals ein fröhlicher Ort ohne Druck. Heute haben sie enorm Stress. Unsere Kinder haben alle Chancen der Welt, wenn wir sie in ihren Träumen bestärken. 

Wie kann man den Kindern den Druck nehmen?

Ich sag meinen Kindern immer, dass Noten vollkommen egal sind. Sie können immer nach Hause kommen und wir können über alles sprechen und Lösungen finden. Das einzige was ich voraussetze ist, dass sie ihr bestes Geben. Gleichgültigkeit kann ich nicht akzeptieren. Wir wollen gemeinsam versuchen, das Beste aus der Zeit zu machen.

Wie sollen Ihre Kinder später ihre Kindheit in Erinnerung haben?

Sie sollen zurückblicken auf eine tolle Kindheit – eine echte Kindheit eben, mit allem, was dazugehört. Viel Freiheit, viel Kindsein, viel „Pippi-Langstrumpf-Leben“, sage ich immer. Dafür ist sie nämlich da. Nicht, um möglichst schnell erwachsen zu werden und den Ernst des Lebens früh beigebracht zu bekommen. Das Leben ist die echte Schule.

Wie definierst Du den Begriff „Mutter“?

Eine Mutter bedeutet für mich bedingungslose Liebe.

Sie möchten mehr über Susan erfahren?

Verfolgen Sie ihren Weg auf Instagram unter @susan_sideropoulos.

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