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Die verschiedenen Generation in der Arbeitswelt

Foto: fizkes via Shutterstock

Nicht selten hört und liest man heute von Babyboomern, Millennials, Gen Z und sogar der Generation YouTube. Doch wer blickt hier eigentlich genau noch durch? Kann man wirklich klare Altersgrenzen ziehen und diesen Gruppen bestimmte Eigenschaften zuordnen? Vor allem in der Arbeitswelt werden die verschiedenen Einstellungen, Stärken und Schwächen der einzelnen Generationengruppe häufig diskutiert.

Eine Übersicht über die verschiedenen Generationen

Natürlich ist die Sachlage nicht ganz so einfach. Jeder Mensch entwickelt seine eigenen Werte und Ziele und ist deshalb in erster Linie immer ein Individuum. Zudem kann eine Generation nicht strikt nach Geburtenjahrgängen eingeteilt werden. Wichtiger bei der Einteilung sind Generationserlebnisse, die Kinder und Jugendliche auf einschneidende Weise prägen. Ein gutes Beispiel wären zum Beispiel die Nachkriegszeiten, die den Alltag einer ganzen Generation stark beeinflussten. Alle zeitlichen Abgrenzungen sollten also immer mit einer gewissen Vorsicht genossen werden.

Babyboomer (1946-1964): Die Babyboomer waren die erste nach dem Zweiten Weltkrieg geborene Generation. Ein einschneidendes Erlebnis dieser geburtenreichen Generation war unter anderem das Wirtschaftswunder. In Deutschland gehören ca. 13,5 Millionen Menschen zu diesem Jahrgang (Stand 2018). Babyboomer legen Wert auf Produkt- und Servicequalität, Zuverlässigkeit, Ordnung und Nachhaltigkeit. Am Arbeitsplatz ist dieser Generation das Gehalt sehr wichtig.

Generation X (1965-1979): Diese Generation wurde geprägt durch die Wirtschaftskrise und eine steigende Scheidungsrate. Der berufliche Aufstieg steht für viele im Mittelpunkt, jedoch besteht Gen X auch auf eine gute Work-Life-Balance. Weitere geschätzte Werte sind eine unabhängige und individuelle Gestaltung des Arbeitsalltags.

Generation Y (1980-1993): Diese Generation wird auch Millennials genannt. Wer in diese Sparte fällt, der hat sowohl die Jahrtausendwende als auch den Internetboom bewusst miterlebt. Oftmals haben Vertreter dieser Generation ein überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau. Sie sind lernbereit und arbeitswillig, doch darf auch die persönliche Selbstverwirklichung nicht zu kurz kommen.

Generation Z (1994-2010): Auch Generation YouTube genannt ist die Gen Z die erste Generation, die die Digitalisierung bereits komplett in ihren Alltag integriert hat. Vertreter dieser Generation treten gerade erst in den Arbeitsmarkt ein, doch gibt es bereits erste Einblicke in ihre Arbeitsweise. Anstatt einem hohen Gehalt sind es vor allem interessante Projekte, die diese Generation locken und überraschenderweise sehnt man sich wieder nach geregelten Arbeitszeiten.

Generationenkonzepte mit Vorsicht zu genießen

Einige Soziologen wie zum Beispiel Marcel Schütz sind der Meinung, dass junge Menschen genauso gerne Karriere machen möchten wie ältere Menschen. Unternehmen sollten sich von Bezeichnungen wie Generation Y und Z also nicht verunsichern lassen. Eine ähnliche Meinung vertritt auch der Marburger Soziologie-Professor Martin Schröder. Bei seinen Untersuchungen wertete er mehr als eine halbe Million Antworten aus und kam zu dem Fazit, dass die Lebenseinstellungen der vermeintlich unterschiedlichen Generationen kaum voneinander abweichen.

Was jedoch wohl deutlich wird, ist ein allgemeiner Wertewandel, der die Grenzen von Generationen überschreitet. Gewerkschaften vermerken zum Beispiel einen Wunsch zu mehr Flexibilität am Arbeitsplatz. Das kann unter anderem auf neue Technologien zurückgeführt werden, aber auch die Wertevorstellungen und Familienstrukturen verändern sich. Oftmals sehnen Arbeitnehmer sich nach mehr freien Tagen und sind gewillt, auf zusätzliches Geld zu verzichten.

Generationenkonzepte sind in wissenschaftlicher Hinsicht nicht haltbar, da sie einfach zu ungenau sind. Dennoch halten sie sich hartnäckig. Das muss nicht unbedingt negativ bewertet werden, denn diese Konzepte bieten eine ungezwungene Möglichkeit, die Entwicklungen der Arbeitswelt systemkritisch zu diskutieren. 

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