Beim ersten Kind läuft vieles nach Ratgeber, beim zweiten mehr nach Bauchgefühl. Influencerin Ela zeigt, wie man mit realistischen Erwartungen, gegenseitiger Unterstützung und kleinen Auszeiten durch den Familienalltag kommt.
Eine klare Aufteilung hilft, die Bedürfnisse beider Kinder zu erfüllen, ohne dass wir uns komplett aufreiben.
@elapunkt
Liebe Ela, du hast zwei Kinder innerhalb von zwei Jahren bekommen – wie hast du den Start mit Baby Nummer zwei erlebt und was hat dich dabei unterstützt, die Versorgung beider im Alltag gut zu organisieren?
Es war natürlich eine große Umstellung – mit Baby Nummer zwei wurde der gewohnte Rhythmus komplett auf den Kopf gestellt. Zum Glück war mein Mann in Elternzeit, und auch unsere jeweiligen Familien haben uns stark unterstützt. So konnten wir uns in Ruhe auf das neue Leben zu viert einlassen. Besonders wichtig war uns, dass unser großer Sohn nicht das Gefühl bekam, zu kurz zu kommen. Mit etwas Zeit, Unterstützung und viel Geduld haben wir schließlich eine neue Tagesstruktur gefunden, die für uns alle gut funktioniert.
Was hat bei euch geholfen, wenn nachts plötzlich beide Kinder wach waren – und wie wichtig ist dabei ein bisschen Selbstfürsorge?
Wir haben uns ganz bewusst aufgeteilt: Mein Mann kümmert sich hauptsächlich um den Großen, ich um den Kleinen – auch nachts, da ich ihn noch stille. Diese klare Aufteilung hilft, die Bedürfnisse beider Kinder zu erfüllen, ohne, dass wir uns komplett aufreiben. Gerade in der Anfangszeit mit zwei Kleinkindern war Schlaf ein rares Gut. Umso wichtiger war es, dass wir kleine Routinen und Hilfsmittel für bessere Nächte gefunden haben. Auch für uns Eltern bedeutet das: sich kleine Ruheinseln schaffen, sei es mit einem kurzen Spaziergang allein, einem Bad oder einfach einer Viertelstunde ganz in Ruhe, um wieder durchatmen zu können.
Viele Eltern sind beim Thema Bettnässen verunsichert – was hat bei euch gut funktioniert, um damit gelassener umzugehen?
Unsere Kita spielt dabei eine große Rolle. Dort sehen die Kinder, wie andere mit dem Thema umgehen, und übernehmen das Verhalten oft ganz natürlich. Zuhause gehen wir das Ganze entspannt an. Wichtig ist für uns, dass der Wunsch, aufs Töpfchen zu gehen, vom Kind selbst kommt. Unser Großer fragt inzwischen von sich aus nach und freut sich, wenn er es „schon wie die Großen“ machen darf. Zu viel Druck bringt da gar nichts – jedes Kind hat sein eigenes Tempo, und das gilt es zu respektieren, und mit den richtigen Hilfsmitteln ist das Bettnässen ohnehin kein Problem.
Der Übergang vom Säugling zum Kleinkind ist ein riesiger Entwicklungssprung – woran hast du gemerkt, dass dein Baby plötzlich kein Baby mehr ist?
Das wurde uns so richtig bewusst, als wir mit dem Neugeborenen aus dem Krankenhaus nach Hause kamen – plötzlich wirkte unser „großes“ Kind gar nicht mehr so klein. Noch deut- licher wurde es, als unser Sohn begann, ganz klar zu äußern, was er mag und was nicht.
Seine Wünsche beim Essen, sein Bedürfnis, überall mitzumachen, und sein starker Wille zeigen, wie sehr er schon in seiner eigenen kleinen Welt angekommen ist. Diese Selbstständigkeit zu erleben, war ein echter Wendepunkt.
Welche Dinge, die du bei deinem ersten Kind auf eine bestimmte Art gemacht hast, machst du bei deinem zweiten Kind anders?
Ich höre inzwischen viel mehr auf mein Bauchgefühl – und weniger auf gut gemeinte Ratschläge von außen. Beim zweiten Kind ist man einfach entspannter. Ich weiß heute besser, was meine Kinder brauchen, und lasse mich nicht mehr so schnell verunsichern. Wenn mein Baby unruhig ist, mache ich mir nicht sofort Sorgen – ich habe gelernt, dass nicht jede Unruhe ein Grund zur Panik ist. Mein wichtigster Tipp an andere Eltern: Lasst euch nicht zu viel reinreden. Ihr kennt euer Kind am besten und gebt sowieso jeden Tag euer Bestes – und das ist mehr als genug.
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