Home » Kindergesundheit » Lebensmittelallergien bei Kindern
Kindergesundheit

Lebensmittelallergien bei Kindern

Mädchen mit allergischen Diathesesymptomen auf den Wangen. Foto: Africa Studio via Shutterstock

Eine unbeschwerte Kindheit, das wünschen sich alle Eltern für ihre Kinder. Doch 500.000 Kinder leiden aktuell unter Lebensmittelallergien – Tendenz steigend. Speziell das Risiko lebensbedrohlicher allergischer Reaktionen ist in den letzten zehn Jahren um das Siebenfache gestiegen.

Lebensmittelallergien können als „echte“ oder auch primäre Allergie auftreten oder durch eine bereits bestehende Pollenallergie, als sekundäre oder auch Kreuzallergie, mit im Boot sein. Die Auslöser im Kindesalter sind häufig Milch, Ei, Erdnuss, Schalenfrüchte (Haselnüsse, Walnüsse), Fisch und Weizen.

Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel sind nicht auf bestimmte Organe begrenzt. Sie können kurz nach dem Verzehr bis hin zu 72 Stunden später auftreten und sich als folgende Symptome zeigen:

  • Reaktionen an der Haut und den Schleimhäuten: Quaddeln (Nesselsucht), Ekzeme, Neurodermitisschub, Rötung, Juckreiz, Kribbeln, Schwellungen (Angioödeme).
  • Reaktionen an den oberen und unteren Atemwegen: Niesattacken, Fließschnupfen, Husten, Atemnot, pfeifende Atmung, Heiserkeit.
  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Übelkeit, Blähungen, Durchfall.
  • Beschwerden am Herz-Kreislauf-System: Herzrasen, erhöhter Puls, Schwindel,
  • Benommenheit, Bewusstseinseintrübung, Bewusstlosigkeit, Kreislaufbeschwerden, Ohnmacht.


Die schwersten Formen der Lebensmittelallergie, sogenannte Anaphylaxien oder anaphylak- tische Reaktionen, kommen wie bereits erwähnt gehäuft im Kindesalter vor. Aktuelle Erhebungen haben gezeigt, dass Erdnüsse im Kindesalter auch in Deutschland nach Kuhmilch und Ei als Allergieauslöser auf Platz drei stehen. Erdnüsse gehören – zusammen mit Nüssen – im Kindesalter zu den häufigsten Auslösern anaphylaktischer, das heißt schwerer allergischer Reaktionen. Die steigende Anzahl von Betroffenen zeigt sich auch in der täglichen Arbeit des Deutschen Allergie- und Asthmabundes. Während es vor 20 Jahren kaum eine Anfrage hierzu gab, sind Beratungen von Familien mit Erdnussallergikern heute an der Tagesordnung. Klar ist, dass der Balanceakt zwischen „Bewusstsein schaffen“ für die Erkrankung, ohne gleichzeitig Angst zu verbreiten, eine Herausforderung darstellt, sowohl für diagnostizierende Ärzte, für Ernährungsfachkräfte und Trainer in Anaphylaxieschulungen als auch für Betroffene und Eltern selbst – im Umgang mit ihrem Umfeld beziehungsweise dem ihrer Kinder.

Anzeige

Für Betroffene und ihre Familien gehen mit der Diagnose „Erdnussallergie“ Umstellungen in zahlreichen Bereichen des Alltags einher. Insbesondere im Umgang mit Dritten – ob beim Einkauf, dem Außer-Haus-Verzehr oder der Betreuung – führen sie nicht selten zu Einschränkungen der Lebensqualität. Eine allergologische Ernährungstherapie kann helfen, die Erkrankung besser kennen- und einschätzen zu lernen. Fakten, Hintergründe, Forschungsansätze, Tipps zum „Allergieauslöser Erdnuss“, zur Diagnose, der Ausprägung der Allergie und geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung sind Inhalte einer solchen Beratung, die von den Krankenkassen in der Regel bezuschusst wird. Die individuelle Beratung durch den DAAB rundet die Therapie ab und hilft, Sicherheit zu erlangen und im Alltag den richtigen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden.

Über den DAAB

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist der älteste (seit 1897) und größte Patienten- und Verbraucherschutzverband für Kinder und Erwachsene mit Allergien, Asthma, COPD, Urtikaria, Neurodermitis und Nahrungsmittel- unverträglichkeiten. Zu unserem Engagement gehören auch die individuelle Beratung und der unabhängige, unbürokratische Einsatz für Mitglieder und Ratsuchende.

Für weiter Informationen besuchen Sie unsere Website.

Nächster Artikel