Home » Kindergesundheit » Mama und Tochter = Liebe
Kindergesundheit

Mama und Tochter = Liebe

Faye Montana „Wir hatten schon immer eine sehr gute Bindung und ich verstehe mich super mit meiner Mama. “ Foto: Faye Montana

Anne-Sophie Briest und ihre Tochter Faye Montana sprechen im Interview über das Erwachsenwerden, Social Media und kleinere und größere Herausforderungen.

Frau Briest, was ist Ihnen bei der Erziehung von Faye wichtig?     

Mir ist eine gerade, für Faye leicht nachvollziehbare Linie wichtig. Außerdem Wertevermittlung, Empathieentwicklung, Erziehung zu Eigenmotivation und Leistungsmotivation, immer im Hinblick auf ein kollektivistisches Denken.  

Erziehen Sie Faye so wie Ihre Mutter Sie damals?   

Nein. Jede Generation sollte etwas anders machen, damit eine Entwicklung stattfindet.  

Erkennen Sie sich denn in Ihrer Tochter wieder?

Ich finde jedes meiner Kinder einzigartig und sehe mich nicht in ihnen. Dafür sind andere zuständig (lacht).  

Wann und wie haben Sie mitbekommen, dass Faye in der Pubertät ist?

Das legendäre Augenverdrehen war der Anfang …  

Was ist der größte Fehler von Erwachsenen in Bezug auf Teenager?

Mit ihnen endlos zu diskutieren.  

Sie sind selbst Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Stimmt es, dass pubertierende Jungen schwieriger in der Entwicklung sind als Mädchen? Was war für Sie der größte Unterschied?

Jungs sind ja die Männer der Zukunft, und die habe ich, wie die meisten Frauen, bis heute nicht begriffen.  

Gibt es mehr Konflikte bei Ihnen zu Hause, seitdem Faye in die Pubertät gekommen ist? Haben Sie das Gefühl, dass sie distanzierter geworden ist?

Es gibt erstaunlich wenig Konflikte, und eine große Distanzveränderung empfinde ich auch nicht.

 

In der Pubertät sind Kinder besonders gestresst: von der Schule, von nervenden Eltern und der ersten Liebe. Wie gehen Sie damit um?

Ich versuche, ihr Werkzeuge an die Hand zu geben, mit Stress umzugehen.  

Wie verlief das Thema der Aufklärung bei Ihnen und Faye?

Das haben die Brüder und die Schule ab der ersten Klasse übernommen, deshalb war es ein durchlaufender Prozess und nie ein einzelnes Thema. Und jede Frage wurde und wird offen beantwortet.  

Ihre Tochter ist ein Social-Media-Star mit Tausenden Followern auf Youtube, Instagram und Facebook. Haben Sie Angst davor, dass Ihre Tochter Opfer von Mobbingattacken, Hate-Speech oder perversen Kommentaren im Internet wird? Wie reagieren Sie darauf?

Gar nicht. Ich bin nicht für die Erziehung von Kindern anderer Eltern zuständig (lacht). Und Angst ist immer ein schlechter Begleiter für Eltern.

Foto: Faye Montana  

 

Was sind Ihre Tipps für alle Eltern, denen die Pubertätszeit noch bevorsteht?

Es gibt Schlimmeres. Wir haben das große Glück, dass unsere Kinder in Frieden und Sicherheit aufwachsen dürfen und alle gute Zukunftschancen haben. Wir als Eltern sind dafür verantwortlich, dass unsere Kinder mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet sind, um diese Chancen zu erkennen und zu nutzen. Allerdings sollte man auch immer ein wenig nach links und rechts schauen und, wenn das Kind oder andere Kinder im Umfeld massive Verhaltensauffälligkeiten zeigen, sich auch Rat holen – oder Hilfe anbieten, anstatt schlecht über „das andere Kind“ zu sprechen. Viele psychische Krankheiten zum Beispiel entwickeln sich in der Pubertät, und manche Kinder brauchen einfach professionelle Hilfe.

Faye, woran merkt man eigentlich als Teenager, dass man in der Pubertät ist? Was würdest du rückblickend sagen: Wie hast du dich in den vergangenen Jahren verändert?

Ich habe das gemerkt, weil ich öfter Stimmungsschwankungen hatte. Außerdem habe ich immer mehr angefangen, mir meine eigene Meinung zu bilden, und es war mir wichtig, eigene Entscheidungen zu treffen.  

Ist es gut, wenn Eltern gewisse Themen von sich aus ansprechen? Redest du mit deiner Mama über alles, oder gibt es Themen, die du nur noch mit Freundinnen besprichst?

Ich mag es ziemlich gerne, mit meiner Mama über alles zu reden. Da bin ich echt ein bisschen anders als andere Kinder, denn ich bin sehr offen mit ihr und bespreche mit ihr fast alles. Außer vielleicht so ein bisschen peinliche Sachen, das ist eher Thema für meine Freundinnen.  

Wie ist die Beziehung zu deiner Mama? Hast du manchmal das Gefühl, dass sie „schwierig“ ist oder nervt?

Wir hatten schon immer eine sehr gute Bindung und ich verstehe mich sehr gut mit meiner Mama. Sie ist ja auch die „Einzige“, die ich habe, weil mein Papa ja gestorben ist und meine Brüder schon alleine wohnen. Das ist dann manchmal auch ein bisschen anstrengend, aber eigentlich sind wir sehr eng.  

Was sind die größten Fehler, die Teenager-Eltern jeden Tag so machen?

Wenn Eltern sich zu viel oder auch zu wenig einmischen. Es gibt natürlich Dinge, die sie nichts angehen, aber auf der anderen Seite sollten sie schon gucken, dass sie ihren Kindern die richtigen Werte mit auf den Weg geben und diese andere fair behandeln.  

Was sind deine wichtigsten Überlebensstrategien?

Immer echt sein und immer ehrlich sein. Und nicht immer versuchen, es allen recht zu machen, sonst fühlt man sich irgendwann nicht mehr wie man selbst.  

Wie bist du eigentlich in der Schule? Wie funktioniert der Alltag zwischen Social-Media-Star und Schulstress?

Ich habe da eine ziemlich gute Balance gefunden zwischen Schule und Job. Ich gehe nicht sooo gerne in die Schule, obwohl meine Noten echt ganz gut sind. Aber nach Schulschluss bin ich dann wieder in meiner „eigenen Welt“, die ich mir aufgebaut habe, und das macht mir dann ja auch ziemlich Spaß, deswegen ist es weniger anstrengend.  

Faye, wer in der Öffentlichkeit steht, wird auch bewertet und kritisiert. Oft werden auch verletzende Dinge geschrieben, die einen traurig oder auch wütend machen können. Wie gehst du damit um? Bist du darauf vorbereitet?

Ich kann das nicht immer so richtig ernst nehmen und versuche, drüber zu lachen. Die Leute machen es sich ziemlich leicht, wenn sie einen anonym beschimpfen. Wenn einem so viele Menschen zugucken, dann kann man nie allen gefallen. Ich lese mir die Kommentare auch selten durch, und Hate gehört leider auch dazu.  

Was sind deine Tipps für Jugendliche in Mobbingsituationen?

Man muss halt zwischen „Ärgern“ und richtigem Mobbing unterscheiden. Und Mobbing ist wirklich schrecklich. Ich finde, man sollte sich als Teenager gegenseitig unterstützen und nicht bekämpfen. Und da sollte jeder an sich arbeiten …

Information

Jetzt mehr über Faye und Ihre Mutter, Anne-Sophie, erfahren :
Instagram @fayemontana und @lovies.ann
Youtube @Faye Montana

Nächster Artikel