Home » Familienplanung » Neues Verfahren kann Erfolgschancen künstlicher Befruchtung verdoppeln
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Eine neue Analysemethode verspricht deutlich höhere Erfolgs­raten bei künstlichen Befruchtungen.

Das sogenannte „Molecular Copy Counting“ (MCC) erlaubt es, bei der In-vitro-Befruchtung unter den entnommenen Eizellen gezielt diejenigen auszuwählen, die qualitativ für eine Schwan­gerschaft geeignet sind. Besonders deutliche Effekte sind in der Altersgruppe ab 38 Jahren zu beobachten. Dort hat sich in bislang über 300 Behandlungen mit MCC die Erfolgsquote von üblicherweise rund 20 auf 40 Prozent in etwa verdoppelt.

Das Verfahren wurde vom Wiesbadener Labor SH-Gen mit Unterstützung des dortigen VivaNeo Kinder­wunschzentrums entwickelt. Es steht Patientinnen der VivaNeo Gruppe in deren Kinderwunschzentren in Berlin, Düsseldorf und Wiesbaden exklusiv zur Verfügung.

Die Qualität der Eizellen ist ein entscheidender Faktor für den Eintritt einer Schwangerschaft. Die gezielte Auswahl geeigneter Eizellen erhöht daher die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung. Gleichzeitig mindert sie die Belastung der Frauen, weil bei höheren Erfolgsquoten weniger Behandlungszyklen notwendig sind.

Gegebenenfalls lässt die MCC-Analyse auch den Schluss zu, dass aufgrund mangelnder Qualität der produzier­ten Eizellen eine erfolgreiche Schwangerschaft sehr unwahrscheinlich ist.

Ohne Eingriff in die Zelle

Jede Eizelle trägt zunächst vier identische Kopien ihres genetischen Materials in sich. Im Verlauf des Reife­prozesses muss sie drei Kopien in sogenannte „Polkörper“ ausschleusen. Die Untersuchung der Polkörper lässt Rückschlüsse auf das genetische Material in der Eizelle zu, ohne diese selbst zu beein­trächtigen.

Im Rahmen der Polkörperdiagnostik werden beim Verfahren des „Molecular Copy Counting“ die DNA-Stränge in den Polkörpern gezählt. Fehlendes Erbgut in den Polkörpern deutet auf überschüssiges Erbgut in der Eizelle hin, ein Überschuss in den Polkörpern auf fehlendes Erbgut in der Eizelle.

Die Wahrscheinlichkeit solcher Fehlverteilungen steigt mit dem Alter der Frau und nimmt ab dem 35. Lebens­jahr dramatisch zu. Der MCC-Test stellt sicher, dass nur solche Eizellen in die Gebärmutter ein­gesetzt werden, die grundsätzlich schwangerschaftsfähig („euploid“) sind.

Erhöhte Erfolgschancen

Erste Erfahrungen an den VivaNeo Kinderwunschzentren zeigen beim Einsatz der MCC-Analyse – über alle Altersgruppen hinweg – Schwangerschaftsquoten, die weit über den laut Deutschem IVF-Register üblichen 35 Prozent liegen.

„Mit Blick auf die bisher verfügbare Datenmenge ist bei konkreten Zahlen noch Vorsicht geboten“, sagt Dr. Christian Mayer, Geschäftsführer der VivaNeo Gruppe. „Wir können aber mit Gewissheit sagen: Paare mit bisher unerfülltem Kinderwunsch haben dank MCC deutlich höhere Chancen, dass ihr Wunsch in Erfüllung geht.“

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