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Tiergesundheit

Alles andere als Luxus: Warum Fellpflege für alle Vierbeiner wichtig ist

FOTO: WZF (ADOBE STOCK)

Lockig, zottelig oder borstig: Jedes Hundefell benötigt eine regelmäßige Pflege zuhause oder im Hundesalon. Auch manche Katzen brauchen Unterstützung bei der Fellpflege. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) empfiehlt, sich vor der Anschaffung der Tiere beraten zu lassen.

Milo spitzt die Ohren beim Klicken der Schere, dann schnüffelt der Welpe neugierig an der Bürste. Die „Schnupperstunde“ ist für den jungen Malteser der erste Besuch im Hundesalon. Der verspielte Vierbeiner soll sich an die Geräusche und Werkzeuge gewöhnen, die ihm beim ersten richtigen Termin begegnen.

Auch auf einen kleinen Hund passt viel Fell, wie das lange, weiße Haarkleid der Malteser beweist. Wie alle Hunde mit nachwachsendem Deckhaar, das leicht zum Verknoten und Verfilzen neigt, muss auch Milo täglich gebürstet, sein Fell entwirrt und von Schmutz befreit werden, in regelmäßigen Abständen steht das Nachschneiden an.

Fellpflege dient der Tiergesundheit

Ob wie bei Milo im Hundesalon oder zuhause – jedes Hundefell benötigt eine regelmäßige, mehr oder weniger aufwändige Pflege. Warum, erklärt Patrick Schwalm, Vorsitzender der Fachgruppe Heimtierpflege beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF): „Das Fell schützt den Hund vor Wind und Wetter, also vor Kälte, Hitze und UV-Strahlen, ebenso vor Pilzbefall und Verletzungen. Ein sorgfältig gepflegtes Hundefell ist daher kein Luxus, sondern einfach eine Notwendigkeit.“

Wird die Fellpflege vernachlässigt, kann das für den Hund schmerzhafte Folgen haben: Das Haar verfilzt oder verknotet, dadurch wird die Haut nicht ausreichend belüftet, was zum Jucken führen oder sogar Pilzbefall begünstigen kann. Für Patrick Schwalm ist ein weiterer positiver Effekt der Pflege wichtig: „Irritationen der Haut oder Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben lassen sich frühzeitig entdecken und behandeln. Nicht zuletzt stärkt die Zuwendung auch die Bindung zwischen Mensch und Tier.“

Beratung durch den Hundefriseur

Neben der Haarlänge spielt die Fellstruktur eine ganz wesentliche Rolle bei der Pflege. Einige Rassen besitzen nur das „Grannenhaar“ genannte Deckhaar. Die feineren, meist kürzeren Wollhaare bilden bei Rassen wie Labrador oder Golden Retriever die Unterwolle. Huskies und andere nordische Rassen haben als Isolierung viel Unterwolle. Das Trimmfell von Dackeln oder Terriern hat eine besondere Eigenschaft: Das abgestorbene Deckhaar fällt nicht von allein aus und muss regelmäßig „gezupft“ werden.

Es gibt in Deutschland mehr als 350 anerkannte Hunderassen und unzählige Mischlinge. Der Felltyp unterscheidet sich aber nicht nur von Rasse zu Rasse, sondern kann sich mit dem Alter des Hundes, der Jahreszeit oder dem Hormonstatus, zum Beispiel bei kastrierten oder läufigen Tieren, verändern.

Ein gut ausgebildeter Hundefriseur kann über die optimale Pflege für Hunde beraten,

empfiehlt Schwalm.

„Im Hundesalon erfahren Tierhalter auch, wie sie welche Werkzeuge bei der Pflege zuhause anwenden.“

Müssen Katzen auch zum Heimtierfriseur?

Klar, die meisten Katzen putzen und pflegen ihr Fell selbst. Rassen wie Perser, Maine Coon, Ragdoll oder Somali benötigen eventuell Unterstützung. Auch der eine oder andere kurzhaarige Katzensenior braucht altersbedingt eine helfende Hand. Nicht jeder Hundefriseur pflegt auch Katzen, daher sollten ihre Besitzer frühzeitig bei den Salons in der Umgebung nachfragen.

Patrick Schwalm weiß aus seiner Erfahrung als Hundefriseur, wie eine entspannte Fellpflege gelingen kann: „Hier hilft die geeignete Ausstattung, ein feinfühliger Umgang – und vor allem Gewöhnung von klein an.“

Vor dem Kämmen kommt die Gewöhnung

Der Fellwechsel setzt bei Welpen und Kitten je nach Rasse etwa ab dem Alter von drei bis sieben Monaten ein. Weicht das kuschelige Welpenfell dem festeren, dichteren Fell, sollten die Tiere alle Pflegerituale bereits kennen. „Welpen bleiben selten beim ersten Versuch still sitzen. Am besten bleiben Hundehalter ruhig, wenn’s nicht gleich klappt, und üben regelmäßig“. Schwalm empfiehlt, den Tieren zu vermitteln, dass Fellpflege eine Selbstverständlichkeit ist.

Wichtig ist, den zeitlichen Aufwand und eventuell die Kosten für die Fellpflege nicht zu unterschätzen. Wer plant, einen Hund oder eine Katze anzuschaffen, sollte sich dazu im Vorfeld gründlich beraten lassen.

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