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Kindergesundheit

Sommerspass mit Kindern – Auf den richtigen Schutz kommt es an!

Foto: Hazel Images

Dr. Vitor Gatinho ist Kinderarzt und begann während der COVID-Pandemie, sein Wissen über Social Media zu teilen. Auf nahbare Weise beantwortet er Elternfragen und dreht unterhaltsame Videos, bald folgen ein eigener Podcast und seine ersten Bücher. Wir sprachen mit ihm über den nahenden Sommer und wie man die warmen Tage mit dem Nachwuchs möglichst sicher und unbeschwert genießen kann.

Alle fiebern dem Sommer entgegen. Trotzdem sollte man nicht leichtsinnig werden: Was ist zu beachten, damit die Zeit in der Sonne für alle entspannt läuft?

Wenn wieder vermehrt die Sonne scheint, müssen Kinder vor der UV-Strahlung geschützt werden. In der Mittagszeit sollte die Sonne am besten komplett gemieden werden. Bei Aktivitäten in der Sonne schützt die passende Kleidung, die einen mechanischen Schutz bietet. Die Hautareale, die direkt der Sonne ausgesetzt sind, müssen mit Sonnencreme geschützt werden, zudem ist eine Kopfbedeckung wichtig. Das gilt bereits ab UV-Index 3! Selbst wenn es bedeckt ist und man gar nicht vermutet, dass die Sonneneinstrahlung hoch ist, sollte man also den UV-Index checken und die Kinder entsprechend schützen.

Kleinkinder sind Entdecker. Hohes Gras, Gebüsch, Unterholz: Alles ist spannend und muss erkundet werden. Wie kann man die kleinen Abenteurer dabei vor Begegnungen mit Zecken, Wespen, Mücken und Co. schützen?

Vor Zecken hilft zu allererst die Kleidung. Die Hose kann in die Socken gesteckt werden, damit die Tiere gar nicht erst an die Haut gelangen. Abends sollte man die Kinder gründlich absuchen. Wenn sich doch eine Zecke festgebissen hat, kann sie mit einer Pinzette oder Zeckenkarte entfernt werden. Entgegen landläufiger Meinung ist es auch nicht schlimm, wenn der Zeckenkopf an der Haut verbleibt. Die Stelle zu desinfi zieren reicht vollkommen aus. Um die Einstichstelle kann man mit Kugelschreiber einen kleinen Kreis zeichnen, damit man es in den kommenden Tagen gut beobachten kann. Sollte die Rötung sich ausbreiten oder die für eine Borreliose typische Wanderröte auftreten, muss man zum Arzt. Wespen werden von süßen Getränken angelockt: Hat man eine Saftschorle o. ä. dabei, dann sollten diese Getränke immer aus einem einsehbaren durchsichtigen Becher getrunken werden. Von Bechern mit Strohhalm rate ich dringend ab, da Wespen hier gern reinklettern. So ein Wespenstich im Mund kann lebensgefährlich sein und sollte umgehend ärztlich vorgestellt werden! Ist doch ein Stich z. B. an der Hand passiert, dann hilft Kühlen z. B. mit einem in ein Tuch gewickeltes Kühlpack. Wenn die Schwellung oder Rötung nicht zurückgeht oder sich sogar verschlimmert, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine allergische Reaktion ist bei kleinen Kindern eher unwahrscheinlich, besonders, weil solche Reaktionen erst beim zweiten oder gar dritten Stich auftauchen, wenn wirklich eine Überempfi ndlichkeit vorliegen sollte. Wenn aber in den ersten zehn Minuten nach dem Stich Quaddeln auftreten oder das Kind Luftnot bekommt, handelt es sich um einen medizinischen Notfall und es muss die 112 angerufen werden!

Spielen bereits bei Kleinkindern mögliche Pollenallergien eine Rolle?

Ja, das gibt es durchaus, aber das betriff t eher Schulkinder. Augenjucken, Fließschnupfen mit ständigem Niesreiz oder manchmal ein starker Husten können darauf hindeuten. Diese Beschwerden bleiben dann über längere Zeit bestehen: so lange, wie die entsprechenden Pollen eben fl iegen.

Was sollten Eltern von kleinen Kindern in den Sommermonaten stets dabei haben, sowohl zu Hause als auch auf Reisen?

Guten Sonnenschutz, der für die Altersgruppe geeignet ist, UV-Kleidung mit Kopfbedeckung und Kochsalzlösung in kleinen Ampullen. Damit kann man gerötete Augen, eine laufende Nase oder auch kleine Schürfwunden versorgen. Zudem sollten Kinder bei warmen Temperaturen häufi g etwas zu trinken angeboten bekommen. Kindgerechte Getränke sind Wasser, ungesüßte kalte Tees oder für ältere Kinder auch mal eine stark verdünnte Saftschorle. Säuglinge sollten vermehrt gestillt werden oder häufiger die Flasche bekommen, eine zusätzliche Gabe von Wasser ist nicht notwendig.

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