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Wenn der Hund gerade übers Gesicht der kleinen Tochter schleckt, dann fragt man sich schon manchmal, ob dadurch nicht gesundheitliche Risiken für den eigenen Nachwuchs entstehen können.

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Dr. Ann Neubert

studierte Veterinärmedizin an der FU Berlin. Nach ihrer Promotion war sie Laborärztin bei Exomed, einem auf Exoten, Zoo- und Wildtiere spezialisierten Labor mit Schwerpunkt Parasitologie. Seit 2013 ist Dr. Neubert als Gebietsleiterin bei Elanco, seit 2014 Technical Consultant bei Elanco Companion Animal Health.

Die gute Nachricht vorneweg: Das Robert Koch-Institut untersuchte in seinem Bericht „Heimtierhaltung – Chancen und Risiken für die Gesundheit“ genau diese Gesichtspunkte und kam zu dem Ergebnis, dass die positiven Aspekte der Tierhaltung deutlich gegenüber möglichen gesundheitlichen Risiken überwiegen.

Die sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirkenden Kriterien sind erhöhte Lebensfreude durch Kontakt und vielleicht sogar Verantwortung für das Tier, vermehrte körperliche Aktivität und vermehrte Sozialkontakte. Streicheln und Kuscheln mit dem Vierbeiner hilft nicht nur beim Stressabbau, sondern wirkt sich sogar nachweislich in geringen Blutdruckwerten und niedrigerem Medikamentenverbrauch von Tierhaltern gegenüber Menschen ohne Tierkontakt aus.

Welche Gefahren gibt es?

Doch welche Gefahren können lauern? Es gibt einige Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Dazu gehören beispielsweise Echinokokkose, Toxokarose oder die Katzenkratzkrankheit. Mit der richtigen Hygiene und einer durchdachten Gesundheitsfürsorge fürs Tier lassen sich diese Gefahren jedoch minimieren.

Saubere Decken, Körbe, Spielzeuge und Näpfe und die Entfernung von Kot sollten genauso eine Selbstverständlichkeit sein wie die regelmäßige Impfung und der Gang zum Tierarzt, wenn das Tier einen kranken Eindruck machen sollte. Und dass man sich nach dem Tierkontakt die Hände wäscht – das weiß doch jedes Kind, oder?

Entwurmung

Der Entwurmung wird häufig nicht die nötige Beachtung geschenkt, weil man Würmer – auch wenn sie da sind – meist nicht sehen kann. Eine Blickkontrolle aufs Hundehäufchen oder in die Katzentoilette ist keinesfalls ausreichend, um einen Parasitenbefall auszuschließen, denn die ausgeschiedenen Wurmprodukte sind mikroskopisch klein.

Die ESCCAP, eine unabhängige Expertenkommission, welche Empfehlungen zur Bekämpfung von Parasiten erstellt, empfiehlt grundsätzlich mindestens vier Entwurmungen pro Jahr, wenn das Infektionsrisiko eines Tieres nicht eingeschätzt werden kann.

Das Risiko für Wurminfektionen steigt, sobald Tiere unbeaufsichtigt Freigang haben, Aas oder ungenügend erhitztes Futter fressen und Kontakt zu Artgenossen haben. Soll die Ausscheidung von Spulwurmeiern oder Fuchsbandwurmeiern sicher verhindert werden, was gerade für Familien mit kleinen Kindern oder abwehrgeschwächten Menschen der Fall ist, dann sollte das Tier monatlich entwurmt werden.

Generell empfiehlt es sich, ein zugelassenes Produkt vom Tierarzt zu verwenden, weil dies seine Sicherheit und Verträglichkeit in Studien nachweisen musste. Ein Produkt, welches in Form einer Tablette mit dem Futter gegeben werden kann, ist nicht nur für Tier und Halter sehr bequem und stressarm, sondern hat auch den Vorteil, dass es nicht über die Haut aufgenommen werden muss oder aber beim intensiven Putzen mit der rauen Katzenzunge gleich wieder von der obersten Hautschicht entfernt wird.

Außerdem kann der Labrador sofort wieder in den nächsten Teich springen, ohne dass man sich darum Sorgen machen muss, ob das Produkt dadurch abgewaschen wird und möglicherweise seine Wirkung verliert. Gerade für Familien mit kleinen Kindern ist ein Wurm- oder Flohmedikament, welches als Tablette gegeben werden kann, ideal.

Wer will schon seine Kinder einem Medikament aussetzen, wenn diese das frisch mit einem Spot-on behandelte Tier streicheln? Oder wer will seinen Kindern verbieten, abends die Kinderzimmertür zu öffnen, damit die Katze – wie immer – zum Kuscheln ins Bett kommen kann?

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