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Familienleben

Mysterium Mama-Sein

Foto: Alena Ozerova via Shutterstock

Mama – dieser Begriff war für mich immer ein Mysterium. Dass man mich inzwischen so nennt, seit dem 2013 mein Sohn Junio auf die Welt gekommen ist, finde ich aufregend und wunderschön zu gleich.

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Marie Zeisler

Founder und Editor, Onlinemagazin „little years“
Foto: Anne Freitag

Direkt nach der Geburt ändert sich für die Mama gefühlt alles. Ihre Bedürfnisse und die des Babys waren neun Monate lang eng verschmolzen. Der Nachwuchs stellt nun alles auf den Kopf. Dennoch braucht es Zeit, diesen neuen Menschen in seinem Leben erstmal kennenzulernen. Nicht für jede Mutter ist alles sofort toll. Nicht alles läuft gleich perfekt, und wird es auch sicher später nicht. Es muss deshalb möglich sein, sich unsicher zu fühlen.

Ob Stillen oder nicht, Schlafen im Bett der Eltern oder im eigenen – hierfür gibt es von allen Seiten Millionen gut gemeinter Ratschläge. Ich glaube, dass man in der ersten Zeit viel ausprobieren und seinen eigenen Weg des Mutterseins finden sollte. Idealerweise hört dabei jede Mutter auf den besten Berater, den sie hat – ihre Intuition.

Auch das Paar steht vor einer neuen Herausforderung. Nicht umsonst ist die Trennungsrate von Eltern im ersten Jahr nach der Geburt am höchsten. Viele Pärchen erleben die Rolle als Eltern herausfordernd. Gemeinsam gibt es Krisen zu bewältigen, in denen man sich aber auch besser kennenlernt. Wer vorher noch gleichberechtigt lebte, läuft plötzlich Gefahr in veraltete Rollenmuster zurück zufallen. 

Hier gilt es, gemeinsam auszuloten, wer künftig welche Aufgaben übernimmt. Das ist manchmal ein schwieriger Aushandlungsprozess. Kommt das Kind nach einem Jahr in die Kita? Oder möchten die Eltern es deutlich länger zu Hause behalten? Die Antworten darauf sind so individuell wie die Menschen und Situationen der einzelnen Beziehung.

Mir haben als junge Mutter andere Frauen geholfen, die mir gezeigt haben, wie sie nach einiger Zeit wieder in den Beruf eingestiegen sind. Wie sie nicht nur als Mutter, sondern auch als Berufstätige Freude empfinden. Dabei geht es nicht immer gleich um berufliche Selbstverwirklichung.

Aber um eine Vielfalt an Rollen, die sich nicht widersprechen, sondern in einer Person miteinander vereint werden können. Auch aus diesem Grund ist für mich das Mama-Sein eine unglaubliche Bereicherung. Ich habe so viel über mich und das Leben gelernt – und tue das auch immer noch.

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