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Ratgeber: Milchnahrung

Foto: SizeSquare's via Shutterstock

Natürlich ist Muttermilch die perfekte Nahrung für Babys. Aber wenn es mit dem Stillen nicht so klappt, muss ein Plan B her. Und bitte ein guter. Nur wie findet man das beste Milchpulver für sein Baby?

Die Inhaltsstoffe klingen für den Laien oft kompliziert. Hier das Wichtigste kurz erklärt.

Die Basis – die Milch macht’s!

Natürlich muss die (zumeist Kuh-)Milch an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst werden. Doch dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Herstellern. Bioanbieter versuchen, die natürlichen Nährstoffe aus der Milch zu erhalten, und verwenden ein nur teilweise entmineralisiertes Molkenpulver: Wertvolle Mineralstoffe, Carotinoide und Vitamine aus der Milch werden dabei erhalten und müssen nicht künstlich zugesetzt werden. Oft kommt aber ein komplett entmineralisiertes Molkenpulver beziehungsweise Molkenproteinkonzentrat zum Einsatz, bei dem dabei alle anderen Nährstoffe aus der Milch verloren gehen.

DHA (Omega 3)

Ungemein wichtig für die Entwicklung des Gehirns sowie der Nerven- und Sehzellen sind diese langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. In der Muttermilch sind sie natürlich enthalten, und auch hochwertige Milchnahrungen setzen sie direkt zu – nicht nur die Vorstufe α-Linolensäure (ALA), die der Körper erst mühsam (und leider nicht besonders effizient) selbst zu DHA umbauen muss.

Auch bei der DHA-Quelle gibt es Unterschiede. DHA stammt aus Mikroalgen, diese werden von Fischen gefressen und reichern sich darin an. Ebenso können sich aber auch Schadstoffe und Schwermetalle anreichern, weshalb das günstige und daher oft verwendete Fischöl nicht optimal ist. DHA, das direkt aus Mikroalgen gewonnen wird, ist hingegen besonders rein und auch nachhaltiger, da keine Fische gefangen werden müssen.

Nucleotide

Sie sind die Grundbausteine unserer DNA und jeder Körperzelle, sind an der Reifung des Verdauungstrakts beteiligt, unterstützen die LCP-Bildung, helfen bei der Bildung von Antikörpern und stärken so die Immunabwehr. Babys wachsen in den ersten Monaten so schnell, dass ihr Körper mit der Eigenproduktion kaum hinterherkommt und auf eine Zufuhr aus der Nahrung zurückgreifen muss. Muttermilch enthält daher Nucleotide, und in besonders hochwertigen Milchnahrungen werden diese zugefügt.

Präbiotische Inhaltsstoffe

Diese Ballaststoffe (komplexe Kohlenhydrate wie zum Beispiel Galactooligosaccharide; GOS) unterstützen eine gesunde Darmflora und dienen den „guten“ Bifido- und Milchsäurebakterien als Nahrung. Je mehr diese gesunden Bakterien wachsen, desto weniger können krank machende Bakterien sich ausbreiten.

Probiotische Inhaltsstoffe

Probiotika sind lebende, für eine intakte Darmflora wichtige Milchsäurebakterien, deren Wachstum durch die Präbiotika gefördert wird. Sie sollen über den Zusatz zur Nahrung direkt im Darm angesiedelt werden.

Zusatzstoffe vermeiden

Süßungsmittel wie Zucker (außer Milchzucker/Laktose), Glukosesirup oder Aromastoffe gehören auf keinen Fall in Milchnahrung!

Fazit

Natürlich ist Muttermilch das Beste für Babys. Aber es gibt mehr oder weniger gute Alternativen. Bei den Bionahrungen fehlen zum Beispiel grundsätzlich die Nucleotide, aber wenigstens in puncto DHA haben Hersteller aufgeholt. Im konventionellen Bereich hat man hingegen leider oft sehr hochverarbeitete Produkte. Gerade kleine, innovative Hersteller zeigen aber, dass es auch anders geht und sich hochwertige und natürliche Rohstoffe mit den Errungenschaften der Wissenschaft kombinieren lassen.

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